Vorstände des UV-Barnim e.V. sind jedes Jahr bei der Sicherheitskonferenz des Landkreises Barnim mit unter den Gesprächspartnern. Der Verbandsvorstand ist sehr interessiert daran, wie es um die Sicherheit der Menschen in unserem Landkreis bestellt ist. Lange Zeit war auch eine Vielzahl unserer Mitglieder von Diebstählen aus Geschäften oder vom eigenen Firmengelände betroffen. Doch die Lage scheint entspannter geworden zu sein berichtet die zuständige Polizei-Inspektion...und das ist gut so !
Eberswalde (MOZ) Die gute Nachricht zuerst: Die Zahl der Straftaten ist barnimweit gesunken: Den 2017 zur Anzeige gebrachten 11 162 Fällen stehen 10 719 für 2018 gegenüber. "Der Landkreis liegt damit im Bundes- und im Landestrend", hat Jens Starigk, der Leiter der Polizei-Inspektion Barnim, am Montag am Rande der von der Kreisverwaltung organisierten achten Sicherheitskonferenz gesagt.
Für den besseren Vergleich arbeitet die Polizei mit Häufigkeitszahlen, bei denen die Zahl der bekannt gewordenen Fälle auf 100 000 Einwohner hochgerechnet wird. Diese Häufigkeitszahl ist für den gesamten Barnim 2018 auf 5927 gesunken. 2017 betrug sie noch 6223.
Auch in der Stadt Eberswalde sind weniger Straftaten angezeigt worden. Die Häufigkeitszahl verringerte sich von 9888 auf 8711, liegt damit aber immer noch weit über dem Kreisdurchschnitt.
Britz-Chorin-Oderberg ist Spitze
Im Vergleich zur Barnimer Kriminalitätshochburg Eberswalde ist die Kriminalitätslage in der Stadt Bernau eher entspannt: Hier pegelte sich die Häufigkeitszahl 2018 auf 6909 Fälle ein. Allerdings steigt die Zahl für Bernau entgegen dem Trend: 2017 war die Stadt noch mit 6349 Fällen pro 100 000 Einwohner in die Statistik eingegangen. Am sichersten leben die Einwohner von Britz-Chorin-Oderberg, wo die Häufigkeitszahl von 2017 zu 2018 von 3501 auf 2852 zurückgegangen ist. "Das ist einer der niedrigsten Werte im Land Brandenburg", betonte Jens Starigk. Da lasse sich fast von einer Insel der Glückseligkeit sprechen.
Den negativen Spitzenplatz für Eberswalde begründet der Inspektionsleiter mit der angespannteren sozialen Lage in der Barnimer Kreisstadt, die sich unter anderem auch bei der Arbeitslosenquote bemerkbar mache. "Im Wesentlichen bleibt es dabei: Eberswalde ist die Hauptstadt der Kellereinbrüche, auch wenn es insgesamt weniger dieser Delikte gegeben hat. Und der Speckgürtel um Berlin führt die Statistik bei den Wohnungseinbrüchen an", betont Jens Starigk.
Was die klassischen Diebstähle betreffe, würden diese weiter an Bedeutung verlieren. Dafür nehme allerdings der Stellenwert der Internetkriminalität deut-lich zu.
2018 hat es im Barnim 280 Fälle von Gewaltkriminalität gegeben. 2017 waren es 345. Zudem wurden 80 Kraftfahrzeuge (2017: 88) entwendet, es gab 285 Diebstähle an oder aus Kfz (2017: 255), 185 Wohnungseinbruchdiebstähle (2017: 237), 134 Diebstähle aus Kellern (2017: 271), 2092 Fälle von Straßenkriminaliät (2017: 2228).
Verbesserte personelle Lage
Barnims Landrat Daniel Kurth bedankte sich im Namen aller Amtsdirektoren und hauptamtlichen Bürgermeister dafür, dass die Barnimer Polizei im gesteigerten Maße auch präventiv tätig geworden sei, was in den gesunkenen Fallzahlen deutlich werde. Und er rief die Einwohner dazu auf, auch selbst etwas für den besseren Schutz ihres Eigentums zu tun. "Wer im Internet einkauft, sollte Vorsicht walten lassen. Wer sein Auto abstellt, sollte darin keine Wertsachen vergessen. Und wer Haus und Wohnung besser vor Einbrüchen schützt, macht Dieben das Leben schwer", nennt der Landrat drei Beispiele.
In der Inspektion Barnim seien von den 228 Soll-Stellen derzeit nur noch etwa 15 nicht besetzt. Die personelle Ausstattung habe sich zuletzt mit jeder Einstellungswelle von Absolventen aus der Polizeischule verbessert, sagte Jens Starigk. Damit sinke auch der Altersdurchschnitt.